Der Geheimplan für Petra im Dezember: Weniger zahlen, mehr erleben und diese magischen Orte entdecken die andere Reisende übersehen

Wenn die winterliche Kälte in Europa Einzug hält und die Tage kürzer werden, bietet sich im Dezember eine perfekte Gelegenheit für einen außergewöhnlichen Wochenendtrip mit Freunden. Während zu Hause die Temperaturen sinken, herrschen in Jordanien angenehme 15 bis 20 Grad – ideal für ausgedehnte Erkundungstouren ohne die sengende Sommerhitze. Petra, die legendäre Felsenstadt der Nabatäer, präsentiert sich in diesem Monat von ihrer besten Seite: weniger Touristen als in der Hochsaison, moderate Preise und ein Licht, das die rosafarbenen Sandsteinfelsen in magische Farbtöne taucht.

Die verborgene Schatzkammer im Fels

Der erste Blick auf das Schatzhaus, wenn man aus der engen Siq-Schlucht tritt, ist ein Moment, den man nie vergisst. Die 40 Meter hohe Fassade scheint direkt aus dem Felsen gewachsen zu sein, und im Dezember streift die tiefstehende Sonne die Steinoberfläche in einem Spektrum von Zartrosa bis zu tiefem Orange. Mit Freunden gemeinsam diesen magischen Augenblick zu erleben, verbindet auf eine besondere Weise – hier spürt man die Geschichte von über 2000 Jahren förmlich durch die Felsen atmen.

Das UNESCO-Weltkulturerbe erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 250 Quadratkilometern. Plant mindestens einen vollen Tag ein, um die wichtigsten Highlights zu erkunden, besser noch eineinhalb Tage. Der Weg durch die schmale Siq-Schlucht dauert bereits 30 bis 40 Minuten, aber jede Minute lohnt sich: Die bis zu 80 Meter hohen Felswände wechseln ständig ihre Farben, und antike Wasserkanäle zeugen von der ingenieurtechnischen Meisterleistung der Nabatäer.

Mehr als nur das Schatzhaus

Während die meisten Besucher nach dem berühmten Schatzhaus umkehren, beginnt das eigentliche Abenteuer erst danach. Die Straße der Fassaden führt zu hunderten in den Fels gehauenen Gräbern, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Das römische Theater bietet Platz für über 3000 Zuschauer und zeigt eindrucksvoll, wie verschiedene Kulturen ihre Spuren in Petra hinterlassen haben.

Für die sportlich ambitionierte Reisegruppe ist der Aufstieg zum Kloster Ad-Deir ein absolutes Muss. Über 800 Stufen führen hinauf, doch die Mühe wird mit einem noch größeren Monument als das Schatzhaus belohnt. Die Dimensionen sind überwältigend: 47 Meter breit und 48 Meter hoch thront das Kloster auf einem Felsplateau. Hier oben, fernab der Hauptströme, könnt ihr in einer der einfachen Teebuden traditionellen Beduinentee für etwa 2 bis 3 Euro genießen und den Panoramablick auf euch wirken lassen.

Versteckte Pfade und Aussichtspunkte

Der Aufstieg zum High Place of Sacrifice bietet einen spektakulären Rundblick über die gesamte Anlage. Früh am Morgen habt ihr die Opferstätte oft fast für euch allein. Der alternative Abstieg durch das Wadi Farasa führt an weniger bekannten Monumenten vorbei – ein perfekter Weg für Freunde, die das Abseits der Hauptrouten bevorzugen.

Plant auch Zeit für das königliche Grabmal ein, dessen farbige Gesteinsschichten besonders im Nachmittagslicht zur Geltung kommen. Die Sandsteinformationen zeigen hier ein beeindruckendes Farbenspiel von Weiß über Gelb bis zu dunklem Rot und Violett.

Praktische Spartipps für die Unterkunft

Das nahegelegene Dorf Wadi Musa dient als Ausgangspunkt für Petra-Besuche. Im Dezember findet ihr hier deutlich günstigere Übernachtungsmöglichkeiten als in den Sommermonaten. Einfache, saubere Unterkünfte mit Gemeinschaftsbädern gibt es bereits ab 8 bis 12 Euro pro Person in Mehrbettzimmern – perfekt für eine Reisegruppe. Wer etwas mehr Komfort möchte, findet ordentliche Mittelklasse-Unterkünfte mit eigenem Bad für 20 bis 30 Euro pro Person.

Ein Geheimtipp: Viele kleinere Pensionen bieten kostenloses Frühstück und Abendessen an. Das traditionelle jordanische Frühstück mit Falafel, Hummus, Oliven und frischem Fladenbrot hält euch den ganzen Tag über energiegeladen. Nutzt diese Möglichkeit, denn innerhalb der archäologischen Stätte sind die Verpflegungsmöglichkeiten begrenzt und teurer.

Verpflegung ohne Budgetsprengung

In Wadi Musa reihen sich entlang der Hauptstraße zahlreiche lokale Imbisse aneinander. Ein herzhaftes Falafel-Sandwich bekommt ihr für etwa 1,50 bis 2 Euro, eine vollständige Mahlzeit mit Reis, Gemüse und Fleisch kostet zwischen 5 und 7 Euro. Das Nationalgericht Mansaf – Lamm mit Joghurtsauce und Reis – solltet ihr unbedingt in einer der traditionellen Gaststätten probieren, wo ihr für 8 bis 10 Euro eine großzügige Portion erhaltet.

Packt für die Erkundung von Petra ausreichend Wasser und Snacks ein. Innerhalb der Anlage kostet eine Wasserflasche schnell das Doppelte bis Dreifache. In den Supermärkten von Wadi Musa zahlt ihr für 1,5 Liter Wasser etwa 0,50 Euro. Nüsse, getrocknete Früchte und lokales Gebäck sind energiereiche Wegbegleiter und kosten zusammen nicht mehr als 3 bis 4 Euro für einen ganzen Tag.

Fortbewegung und Anreise clever planen

Der Transfer vom Flughafen Amman nach Petra erfolgt am günstigsten per JETT-Bus für etwa 12 Euro pro Strecke. Die Fahrt dauert rund drei Stunden, aber die Busse sind komfortabel und klimatisiert. Als Gruppe könnt ihr auch ein Sammeltaxi nehmen und den Preis von etwa 70 bis 80 Euro durch die Anzahl der Personen teilen – bei vier Freunden zahlt jeder nur noch etwa 18 bis 20 Euro und spart dabei Zeit.

Das Dorf Wadi Musa ist kompakt genug, um alles zu Fuß zu erreichen. Vom Zentrum zum Eingang von Petra sind es etwa 20 bis 30 Minuten Fußweg, leicht bergab. Wer morgens früh starten möchte, nimmt ein lokales Taxi für 2 bis 3 Euro.

Der Jordan Pass: Euer Schlüssel zum Sparen

Investiert in den Jordan Pass, bevor ihr anreist. Für etwa 80 Euro erhaltet ihr neben dem Eintritt nach Petra auch das kostenlose Visum und Zugang zu über 40 weiteren Sehenswürdigkeiten in Jordanien. Der reguläre Petra-Eintritt allein kostet bereits 60 Euro für einen Tag, 65 Euro für zwei Tage. Bei einem Wochenendtrip mit zusätzlichen Abstechern nach Wadi Rum oder zum Toten Meer amortisiert sich der Pass schnell.

Die richtige Ausrüstung für Dezember

Im Dezember schwanken die Temperaturen erheblich. Tagsüber herrschen angenehme 15 bis 20 Grad, nachts kann das Thermometer auf 5 Grad fallen. Packt nach dem Zwiebelprinzip: T-Shirt, langärmliges Shirt, leichte Fleecejacke. Morgens und abends ist eine wärmere Jacke gold wert. Festes Schuhwerk ist unverzichtbar – die Wege sind steinig und rutschig, besonders nach gelegentlichen Regenschauern, die im Dezember vorkommen können.

Sonnenschutz nicht vergessen: Die Wintersonne täuscht. Bei stundenlangen Wanderungen auf 1000 Metern Höhe brennt sie stärker als gedacht. Sonnencreme, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung gehören ins Gepäck.

Zusätzliche Erlebnisse in der Umgebung

Wenn ihr etwas Zeit übrig habt, lohnt sich ein Abstecher nach Little Petra, etwa 15 Minuten nördlich gelegen. Der Eintritt ist kostenlos, und die kleinere Schwesterstadt bietet einen faszinierenden Einblick in das nabatäische Leben ohne Menschenmassen. Die bemalten Decken in einem der Triclinium-Räume gehören zu den wenigen erhaltenen Beispielen nabatäischer Freskenmalerei.

Abends verwandelt sich Petra zweimal wöchentlich in eine mystische Kulisse: Bei Kerzenlicht führt ein Weg durch die Siq-Schlucht zum beleuchteten Schatzhaus. Die Veranstaltung kostet zusätzlich etwa 18 Euro, aber das Erlebnis mit Freunden unter tausenden Kerzen ist die Investition wert.

Der Dezember bietet auch die Möglichkeit, in den nahegelegenen Bergen zu wandern. Die Landschaft rund um Petra zeigt sich im Winter von ihrer grünen Seite, und die klare Luft ermöglicht Fernsichten, die im Sommer durch Dunst getrübt sind. Lokale Wanderführer bieten Touren für etwa 30 bis 40 Euro für die gesamte Gruppe an – geteilt durch vier oder fünf Freunde ein fairer Preis für authentische Einblicke abseits der Touristenpfade.

Ein Wochenende in Petra im Dezember vereint kulturelle Tiefe, körperliche Aktivität und das besondere Gefühl, gemeinsam mit Freunden etwas wirklich Außergewöhnliches zu erleben. Die moderate Witterung, die überschaubaren Kosten und die relative Ruhe machen diesen Monat zur idealen Reisezeit für alle, die Abenteuer und Geschichte verbinden möchten, ohne dabei das Budget zu sprengen.

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800 Stufen zum Kloster bezwingen
Durch die enge Siq-Schlucht wandern
Versteckte Pfade erkunden
Petra bei Kerzenlicht erleben
Sonnenaufgang am High Place

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